Freitag, 6. Dezember 2019

Tage 20, 21: Vorbereitung auf die Begutachtung

Inhalt: Mein dreimonatiges Training neigt sich allmählich dem Ende entgegen. Zum Schluß soll eine Begutachtung durch den MDK erfolgen, um festzustellen, wie ich nach dieser Zeit das "ReWalk Personal 6.0" nutzen kann. Da dieser Termin bei mir zuhause stattfinden wird, haben wir am Tag 20 die Trainingsaktivitäten in meine Wohnung verlegt. Das darauffolgende Training fand dann gestern allerdings noch einmal in Dresden statt, um ein weiteres Element zu üben. Man kann zwar auch im Stand die Laufrichtung ändern, eleganter ist das jedoch während des Laufens. Neben dem Bewältigen längerer Laufstrecken und den Übungen zum Anhalten aus dem Lauf übte ich also während des zweiten Trainings auch das Kurvenlaufen.

Persönliches Empfinden: Im Verlauf der vergangenen drei für das Training vorgesehenen Monate gab es immer mal Tage, wo es nicht so perfekt lief. Das lag nicht nur an der körperlichen Verfassung am jeweiligen Trainingstag, sondern auch an kleineren gesundheitlichen Einschränkungen, z.B. einem leichten Infekt. Außerdem habe ich inzwischen festgestellt, daß sich meine Aktivitäten im ReWalk-System offensichtlich auch unmittelbar auf meine Darmtätigkeit auswirkt. Wie sich am Montag bestätigte, bin ich gut beraten, wenn mein letzter Toilettengang nicht allzu lange vor der Nutzung des Exoskeletts erfolgt.

Leider hatte ich am ersten Trainingstag einen dieser schlechten Tage erwischt. Außerdem stellte es sich heraus, daß die veränderten räumlichen Gegebenheiten tatsächlich Auswirkungen auf mein subjektives Lage- und Bewegungsgefühl hatten und ich mich erst daran anpassen mußte. Vielleicht war ja auch ein wenig Aufregung bzw. Leistungsdruck der Grund dafür, daß ich mich nicht so sicher bewegte, wie in den Tagen davor. Es hat sich eben noch nicht soviel Routine eingestellt, um veränderte (örtliche) Gegebenheit immer souverän zu meistern.

Das Anhalten aus der Bewegung ist leider immer noch ein Thema. Manchmal funktionierte es ganz gut, ein anderes Mal bekam ich den Vorgang nicht auf Anhieb in den Griff. Wenn der erste Versuch mißlang, wurde mein Lauf danach ziemlich wackelig, was wiederum den nächsten Anlauf zum Anhalten beeinträchtigte. Ich kann leider immer noch nicht behaupten, daß ich das hundertprozentige Körpergefühl für diese Bewegung entwickelt habe. Schön wäre es natürlich gewesen, wenn ich dazu auch mal den erfahrenen ReWalk-Trainer Marcel hätte konsultieren können. Doch der macht sich momentan ziemlich rar, weil er neben mir gleichzeitig auch noch das Training weiterer Patienten zu betreuen hat.

Auch was die Drehung im Schritt betrifft, wäre eine zusätzliche technische Anleitung durch Marcel hilfreich. Das betrifft vor allem die zeitliche und räumliche Koordination zwischen der Bewegung der Beine im Exoskelett und dem Setzen der Unterarmstützen. Leider habe ich dafür bisher auch kein geeignetes Demovideo gesehen, so daß ich bei dieser Übung gemeinsam mit René improvisieren mußte. Das machte es jedenfalls nicht unbedingt einfacher. Bevor ich diesen Bewegungablauf ausführlich erkläre bzw. ein Video dazu veröffentliche, muß ich mir erst einmal selbst darüber klar werden. Deshalb nachfolgend nur ein paar Videos vom Training in meiner Wohnung.

Das (hoffentlich vorläufige) Finale geht in der nächsten Woche in meiner Wohnung über die Bühne.

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