Freitag, 22. November 2019

Tag 17: Vom Laufen in den Stand

Inhalt: Nachdem das Laufen mit dem "ReWalk Personal 6.0" so gut klappt, daß ich auch längere Strecken ohne Anzuhalten bewältige, rücken die kleinen Details am Rande etwas mehr in den Vordergrund. Dazu gehört "der erste Schritt" inkl. der Synchronisation des Einsatzes der Unterarmstützen mit der Schrittbewegung, aber eben auch das Stehenbleiben aus der Bewegung. Während ich inzwischen beim Start die Koordination (meist) gut hinbekomme, muß ich unbedingt noch die Abläufe für das Anhalten üben. Daher konzentrierten wir uns neben dem Lauftraining diesmal besonders auf diesen Vorgang.

Persönliches Empfinden: Das Laufen wird nun immer flüssiger, und immer weniger muß ich über die einzelnen Bewegungen "nachdenken". Außerdem übernehme ich während des Laufens offensichtlich mehr und mehr auch die Vorwärtsbewegung. Jedenfalls signalisierte mir René, daß seine Schiebeunterstützung schon wesentlich geringer ausfällt. Mit einem gleichmäßigen Gehen kommt diese notwendige Richtungsbewegung bei entsprechender Körperhaltung vermutlich fast von ganz allein, denn eigentlich mache ich nichts spürbar anders.

Damit konnten wir uns auch der nächsten "Baustelle" widmen: dem Anhalten aus der Bewegung. Das erfolgt, indem man den Körper auf die Seite des nächsten Schrittes verlagert, BEVOR dieser dann ausgeführt wird. Dadurch "hackt" die Fußspitze beim anschließenden Ausführen der Schrittbewegung in den Boden und das Bein stoppt. (Beim Laufen ist es genau umgekehrt: Hier verlagert man den Körper immer auf das jeweilige Standbein und verschafft damit dem Schrittbein die notwendige Bewegungsfreiheit.) Soweit die absolut einleuchtende Theorie. Die praktische Umsetzung war jedoch so eine Sache, denn quasi während des Laufens mußte ich im Kopf umschalten und den zum Laufen komplett entgegengesetzten Ablauf einleiten. Selbst René hatte damit zunächst Probleme, als er mich beim Üben "fremdsteuerte". Erfreulicherweise bekamen wir jedoch noch in dieser Trainingseinheit grob den Bogen raus, obwohl ich das unbedingt weiter üben muß.

Inzwischen freue ich mich auf jede neue Trainingseinheit. Die Fortschritte sind nun von Mal zu Mal deutlich spürbar, und manchmal denke ich bereits darüber nach, mal mit dem Exoskelett und entsprechender Unterstützung durch meine Trainer im Freien "spazieren" zu gehen. Ich glaube, daß ich damit trotzdem nicht die schlechteste Figur machen würde ...

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