Inhalt: In der letzten Übungseinheit nach der Begutachtung ging es verstärkt um das selbständige Laufen mit dem Exoskelett. Außerdem haben wir die Abläufe beim Kurvengehen geübt sowie als krönenden Abschluß eine "Langstreckenwanderung" im Übungsraum absolviert.
Persönliches Empfinden: Die ganzen Übungen zur Vorbereitung und zum Abschluß des Laufens - wie z.B. Aufstehen und Hinsetzen - laufen nun wie selbstverständlich ab und erfordern nunmehr weder viel Kraft noch besondere Aufmerksamkeit. Auf die leichte Schulter darf ich diese Abläufe trotzdem nicht nehmen, denn dann schleichen sich Wackler ein.
Dafür gab es beim Laufen zunächst einen Aha-Effekt. Als nämlich Linda für dieses Trainingseinheit die Führung des Exoskeletts übernahm, minimierte sie dabei die Unterstützung für mich. Plötzlich kam ich nur noch in Ein- bis Zweierschritten voran. Offensichtlich hatte zuvor René am System beim Gehen viel mehr Hilfe geleistet, was jedoch mir und auch ihm gar nicht so klar gewesen ist. Für uns war dies das Signal, mehr auf meine Eigenbewegung zu achten bzw. diese zu trainieren. Zwar erwies sich das zunächst als ziemlich frustrierend, von einem flüssigen Bewegungsablauf wieder in den stockenden Gang zurückzufallen. Doch immerhin entwickelte ich dabei vor allem durch die direktere Lagerückmeldung meines Körpers allmählich ein besseres Bewegungsgefühl. Schließlich schaffte ich auch wieder mehrere Schritte am Stück, bei denen René nur noch selten eingriff. Das ist eine gute Basis für das Aufbautraining.
Zur Motivation für zukünftige Aktionen "marschierte" ich am Ende der Trainingseinheit (wieder mit etwas mehr Unterstützung durch René) eine längere Strecke in einem langgestreckten Kreis. Das fühlte sich ganz gut an, und auch der Kräfteverschleiß hielt sich dabei in Grenzen. - So sollte es irgendwann von ganz allein laufen.
Fazit: Nach einem viertel Jahr Training bin ich mit den Ergebnissen durchaus zufrieden. Viele Bewegungsabläufe, die zu Beginn überhaupt noch nicht vorstellbar waren, kann ich nun teilweise sogar völlig ohne Unterstützung selbst ausführen. Allerdings bleibt immer noch viel zu tun, bis ich ganz ohne die Hilfe auf Abruf mit dem ReWalk Personal 6.0 klarkomme. Denn noch haben wir auf perfektem Untergrund geübt. Die Unebenheiten auf den Gehwegen, (zunächst) leichte Anstiege bzw. geringes Gefälle stellen in der Anwendungspraxis dann ganz andere Anforderungen. Das zu üben, wird der Inhalt des Aufbautrainings sein. Ich hoffe, es wird im nächsten Jahr nahtlos weitergehen ...
Laufen lernen
Trainingstagebuch eines Querschnittgelähmten
Dienstag, 17. Dezember 2019
Freitag, 13. Dezember 2019
Tage 22, 23: Letzter Testlauf und Begutachtung
Inhalt: Gestern fand die Begutachtung durch eine Mitarbeiterin des Medizinischen Dienstes der Krankenkasse (MDK) in meiner Wohnung statt. Vor der praktischen Demonstration meiner Trainingsfortschritte wurde ich sowie meine Trainer zum Verlauf des Trainings und den beabsichtigten Einsatzmöglichkeiten befragt, außerdem informierte sich die Gutachterin über das Anwendungsumfeld sowie meine vorhandenen körperlichen Voraussetzungen. Darüberhinaus standen mir auch zwei Mitarbeiterinnen des Hilfsmittel-Herstellers zu Seite, um weitere Details zum ReWalk-System sowie zu dessen Anwendung beizusteuern. Diesem Termin vorausgegangen war ein zweites Training mit Claudia und René im häuslichen Umfeld, bei dem wir noch einmal alle Abläufe in meinen Räumlichkeiten übten. Besonders wichtig war dabei das Laufen von Kurven sowie das punktgenaue Anhalten aus der Bewegung.
Persönliches Empfinden: Das Training am Anfang der Woche zur Vorbereitung auf den Begutachtungstermin verlief nahezu optimal. Gut ausgeruht klappten die meisten Übungen auf Anhieb, und auch beim Kurvenlaufen gab es erhebliche Fortschritte. Dazu hatte ich mir einen Ablauf überlegt, der inzwischen durch das nachgereichte Demovideo bestätigt wurde. Mittlerweile gelingt es mir immer besser, mich in die Funktionsweise des ReWalk-Systems hineinzuversetzen und daraus die notwendige Bewegungen für mich abzuleiten. Diese Trainingseinheit stimmte mich jedenfalls optimistisch.
Zu Beginn der Demonstration im Rahmen der Begutachtung holperte es zunächst etwas. Auch wenn mir das eigentlich gar nicht so bewußt wurde, war ich doch trotz allem etwas aufgeregt. Das System vor den Augen vor bisher Unbeteiligten zu benutzen, steigerte unbestritten meine Anspannung. Immerhin hatte es in dieser Woche auch dazu einen "Probelauf" gegeben, als ich gemeinsam mit René den Ärzten im Querschnittgelähmten-Zentrum der Klinik Bavaria in Kreischa-Zscheckwitz das ReWalk-Exoskelett vorführte. Auch dort ging dabei der Puls nach oben, obwohl ich in diesem Fall selbst den Termin angeregt, d.h. den Streß mir selbst verordnet hatte.
Letztlich kam ich jedoch bei der Begutachtung in meiner Wohnung bald wieder in Tritt, und zwar im wörtlichen Sinne. Folgende Übungen habe ich dabei vorgeführt, abgesehen vom Gehen alle im wesentlichen ohne Hilfe, ersteres mit leichter Unterstützung bzw. Korrektur:
Einige kleinere Unzulänglichkeiten lagen an den Gegebenheiten des sogenannten häuslichen Umfelds, was ich m. E. gut begründen konnte. Aus meiner Perspektive verlief deshalb die Demonstration wie gewünscht.
Nun bleibt abzuwarten, was die Gutachterin dazu sagt. Zwar hat ihre Bewertung nicht unmittelbar Einfluß auf die Frage der Beschaffung des ReWalk-Systems für mich, doch kann ihr Urteil mir durchaus noch einmal das Leben schwermachen. Leider habe ich in der Vergangenheit schon des öfteren bei solchen MDK-Terminen (z.B. im Rahmen der Begutachtung der Pflegebedürftigkeit) eine offensichtliche Diskrepanz zwischen den (durchaus positiven) Rückmeldungen der Gutachter während des Vorort-Termins und ihrer anschließenden schriftlichen Äußerung festgestellt, so daß für mich auch in diesem Fall das Ergebnis noch völlig offen ist. Erst durch die schriftliche Information der Krankenkasse weiß ich, woran ich bin. Und das wird sicher nicht mehr in diesem Jahr ...
Persönliches Empfinden: Das Training am Anfang der Woche zur Vorbereitung auf den Begutachtungstermin verlief nahezu optimal. Gut ausgeruht klappten die meisten Übungen auf Anhieb, und auch beim Kurvenlaufen gab es erhebliche Fortschritte. Dazu hatte ich mir einen Ablauf überlegt, der inzwischen durch das nachgereichte Demovideo bestätigt wurde. Mittlerweile gelingt es mir immer besser, mich in die Funktionsweise des ReWalk-Systems hineinzuversetzen und daraus die notwendige Bewegungen für mich abzuleiten. Diese Trainingseinheit stimmte mich jedenfalls optimistisch.
Zu Beginn der Demonstration im Rahmen der Begutachtung holperte es zunächst etwas. Auch wenn mir das eigentlich gar nicht so bewußt wurde, war ich doch trotz allem etwas aufgeregt. Das System vor den Augen vor bisher Unbeteiligten zu benutzen, steigerte unbestritten meine Anspannung. Immerhin hatte es in dieser Woche auch dazu einen "Probelauf" gegeben, als ich gemeinsam mit René den Ärzten im Querschnittgelähmten-Zentrum der Klinik Bavaria in Kreischa-Zscheckwitz das ReWalk-Exoskelett vorführte. Auch dort ging dabei der Puls nach oben, obwohl ich in diesem Fall selbst den Termin angeregt, d.h. den Streß mir selbst verordnet hatte.
Letztlich kam ich jedoch bei der Begutachtung in meiner Wohnung bald wieder in Tritt, und zwar im wörtlichen Sinne. Folgende Übungen habe ich dabei vorgeführt, abgesehen vom Gehen alle im wesentlichen ohne Hilfe, ersteres mit leichter Unterstützung bzw. Korrektur:
- Aufstehen
- Gleichgewichtsübungen (Heben und Bewegen der Unterarmstützen, Gewichtsverlagerung auf das Standbein)
- Gehen mit dem Exoskelett, u.a. auch durch ca. 84 cm breite (offene) Türen, sowie Abbiegen in angrenzende Räume (Kurvenlauf)
- Drehung im Stand
- Rückwärtsbewegung im Exoskelett durch wechselseitiges Rückwärtsschieben der Beine
- Anlehnen an eine Wand (zum Ausruhen)
- Hinsetzen
Einige kleinere Unzulänglichkeiten lagen an den Gegebenheiten des sogenannten häuslichen Umfelds, was ich m. E. gut begründen konnte. Aus meiner Perspektive verlief deshalb die Demonstration wie gewünscht.
Nun bleibt abzuwarten, was die Gutachterin dazu sagt. Zwar hat ihre Bewertung nicht unmittelbar Einfluß auf die Frage der Beschaffung des ReWalk-Systems für mich, doch kann ihr Urteil mir durchaus noch einmal das Leben schwermachen. Leider habe ich in der Vergangenheit schon des öfteren bei solchen MDK-Terminen (z.B. im Rahmen der Begutachtung der Pflegebedürftigkeit) eine offensichtliche Diskrepanz zwischen den (durchaus positiven) Rückmeldungen der Gutachter während des Vorort-Termins und ihrer anschließenden schriftlichen Äußerung festgestellt, so daß für mich auch in diesem Fall das Ergebnis noch völlig offen ist. Erst durch die schriftliche Information der Krankenkasse weiß ich, woran ich bin. Und das wird sicher nicht mehr in diesem Jahr ...
Freitag, 6. Dezember 2019
Tage 20, 21: Vorbereitung auf die Begutachtung
Inhalt: Mein dreimonatiges Training neigt sich allmählich dem Ende entgegen. Zum Schluß soll eine Begutachtung durch den MDK erfolgen, um festzustellen, wie ich nach dieser Zeit das "ReWalk Personal 6.0" nutzen kann. Da dieser Termin bei mir zuhause stattfinden wird, haben wir am Tag 20 die Trainingsaktivitäten in meine Wohnung verlegt. Das darauffolgende Training fand dann gestern allerdings noch einmal in Dresden statt, um ein weiteres Element zu üben. Man kann zwar auch im Stand die Laufrichtung ändern, eleganter ist das jedoch während des Laufens. Neben dem Bewältigen längerer Laufstrecken und den Übungen zum Anhalten aus dem Lauf übte ich also während des zweiten Trainings auch das Kurvenlaufen.
Persönliches Empfinden: Im Verlauf der vergangenen drei für das Training vorgesehenen Monate gab es immer mal Tage, wo es nicht so perfekt lief. Das lag nicht nur an der körperlichen Verfassung am jeweiligen Trainingstag, sondern auch an kleineren gesundheitlichen Einschränkungen, z.B. einem leichten Infekt. Außerdem habe ich inzwischen festgestellt, daß sich meine Aktivitäten im ReWalk-System offensichtlich auch unmittelbar auf meine Darmtätigkeit auswirkt. Wie sich am Montag bestätigte, bin ich gut beraten, wenn mein letzter Toilettengang nicht allzu lange vor der Nutzung des Exoskeletts erfolgt.
Leider hatte ich am ersten Trainingstag einen dieser schlechten Tage erwischt. Außerdem stellte es sich heraus, daß die veränderten räumlichen Gegebenheiten tatsächlich Auswirkungen auf mein subjektives Lage- und Bewegungsgefühl hatten und ich mich erst daran anpassen mußte. Vielleicht war ja auch ein wenig Aufregung bzw. Leistungsdruck der Grund dafür, daß ich mich nicht so sicher bewegte, wie in den Tagen davor. Es hat sich eben noch nicht soviel Routine eingestellt, um veränderte (örtliche) Gegebenheit immer souverän zu meistern.
Das Anhalten aus der Bewegung ist leider immer noch ein Thema. Manchmal funktionierte es ganz gut, ein anderes Mal bekam ich den Vorgang nicht auf Anhieb in den Griff. Wenn der erste Versuch mißlang, wurde mein Lauf danach ziemlich wackelig, was wiederum den nächsten Anlauf zum Anhalten beeinträchtigte. Ich kann leider immer noch nicht behaupten, daß ich das hundertprozentige Körpergefühl für diese Bewegung entwickelt habe. Schön wäre es natürlich gewesen, wenn ich dazu auch mal den erfahrenen ReWalk-Trainer Marcel hätte konsultieren können. Doch der macht sich momentan ziemlich rar, weil er neben mir gleichzeitig auch noch das Training weiterer Patienten zu betreuen hat.
Auch was die Drehung im Schritt betrifft, wäre eine zusätzliche technische Anleitung durch Marcel hilfreich. Das betrifft vor allem die zeitliche und räumliche Koordination zwischen der Bewegung der Beine im Exoskelett und dem Setzen der Unterarmstützen. Leider habe ich dafür bisher auch kein geeignetes Demovideo gesehen, so daß ich bei dieser Übung gemeinsam mit René improvisieren mußte. Das machte es jedenfalls nicht unbedingt einfacher. Bevor ich diesen Bewegungablauf ausführlich erkläre bzw. ein Video dazu veröffentliche, muß ich mir erst einmal selbst darüber klar werden. Deshalb nachfolgend nur ein paar Videos vom Training in meiner Wohnung.
Das (hoffentlich vorläufige) Finale geht in der nächsten Woche in meiner Wohnung über die Bühne.
Persönliches Empfinden: Im Verlauf der vergangenen drei für das Training vorgesehenen Monate gab es immer mal Tage, wo es nicht so perfekt lief. Das lag nicht nur an der körperlichen Verfassung am jeweiligen Trainingstag, sondern auch an kleineren gesundheitlichen Einschränkungen, z.B. einem leichten Infekt. Außerdem habe ich inzwischen festgestellt, daß sich meine Aktivitäten im ReWalk-System offensichtlich auch unmittelbar auf meine Darmtätigkeit auswirkt. Wie sich am Montag bestätigte, bin ich gut beraten, wenn mein letzter Toilettengang nicht allzu lange vor der Nutzung des Exoskeletts erfolgt.
Leider hatte ich am ersten Trainingstag einen dieser schlechten Tage erwischt. Außerdem stellte es sich heraus, daß die veränderten räumlichen Gegebenheiten tatsächlich Auswirkungen auf mein subjektives Lage- und Bewegungsgefühl hatten und ich mich erst daran anpassen mußte. Vielleicht war ja auch ein wenig Aufregung bzw. Leistungsdruck der Grund dafür, daß ich mich nicht so sicher bewegte, wie in den Tagen davor. Es hat sich eben noch nicht soviel Routine eingestellt, um veränderte (örtliche) Gegebenheit immer souverän zu meistern.
Das Anhalten aus der Bewegung ist leider immer noch ein Thema. Manchmal funktionierte es ganz gut, ein anderes Mal bekam ich den Vorgang nicht auf Anhieb in den Griff. Wenn der erste Versuch mißlang, wurde mein Lauf danach ziemlich wackelig, was wiederum den nächsten Anlauf zum Anhalten beeinträchtigte. Ich kann leider immer noch nicht behaupten, daß ich das hundertprozentige Körpergefühl für diese Bewegung entwickelt habe. Schön wäre es natürlich gewesen, wenn ich dazu auch mal den erfahrenen ReWalk-Trainer Marcel hätte konsultieren können. Doch der macht sich momentan ziemlich rar, weil er neben mir gleichzeitig auch noch das Training weiterer Patienten zu betreuen hat.
Auch was die Drehung im Schritt betrifft, wäre eine zusätzliche technische Anleitung durch Marcel hilfreich. Das betrifft vor allem die zeitliche und räumliche Koordination zwischen der Bewegung der Beine im Exoskelett und dem Setzen der Unterarmstützen. Leider habe ich dafür bisher auch kein geeignetes Demovideo gesehen, so daß ich bei dieser Übung gemeinsam mit René improvisieren mußte. Das machte es jedenfalls nicht unbedingt einfacher. Bevor ich diesen Bewegungablauf ausführlich erkläre bzw. ein Video dazu veröffentliche, muß ich mir erst einmal selbst darüber klar werden. Deshalb nachfolgend nur ein paar Videos vom Training in meiner Wohnung.
Das (hoffentlich vorläufige) Finale geht in der nächsten Woche in meiner Wohnung über die Bühne.
Freitag, 29. November 2019
Tage 18,19: Verschiedene Abläufe rund ums Laufen
Inhalt: Nach den üblichen, in den vorangegangenen Beiträgen bereits erwähnten, Aufwärmübungen setzten wir an beiden Tagen das Lauftraining fort. Außerdem stand wieder das Anhalten aus der Gehbewegung heraus auf dem Übungsplan. Gestern kamen dazu noch weitere Bewegungselemente, wie das In-Position-Bringen vor dem Stuhl bzw. vor einer Wand mittels Drehung und auch die "Rückwärtsbewegung". Diese beiden Abläufe benötigt man, um sich anschließend hinzusetzen oder eben auch nur (zum Ausruhen) an die Wand zu lehnen. Natürlich habe ich Letzteres in dieser Trainingseinheit ebenfalls geübt.
Persönliches Empfingen: Beim Laufen hat sich mittlerweile meine Experimentierfreude zum Ermitteln der dafür optimalen Körperhaltung ausgezahlt. René mußte mich meist schon deutlich weniger bezüglich der Vorwärtsbewegung unterstützen. Bei der Konzentration auf das Anhalten aus dem Gehen heraus vernachlässigte ich manchmal jedoch die anderen notwendigen Bewegungen (wie z.B. seitliche Gewichtsverlagerung sowie die für den Vortrieb geeignete Körperhaltung oder das Setzen der Gehhilfen), so daß ich dann "aus dem Takt" kam. Auch der Anhaltvorgang selbst lief noch nicht immer wie gewünscht. Mit zunehmender Dauer der körperlichen Belastung schlichen sich Fehler ein, die ich bereits überwunden glaubte. Positiv: Sobald ich nach einer Ruhepause im Sitzen das Training fortsetzte, klappte es wieder deutlich besser.
Das Übungselement "Anlehnen an die Wand" mußte ich nicht besonders trainieren. Hierbei war es nur wichtig, den geeigneten Abstand der Füße (Fersen) zur Wand zu ermitteln, um nicht zu weit nach hinten zu kippen bzw. zu schräg an der Wand zu lehnen. Die dafür benötigten Bewegungsabläufe habe ich bereits mit dem Rückwärtskippen (und Wieder-in-den-Stand-drücken) zur Vorbereitung des Hinsetzens ausgiebig geübt (s.a. zweites Video des Berichts vom Tag 2).
Wesentlich anstrengender war für mich das Drehen im Stand. Dabei bewegt man den "Dreh"fuß, indem zunächst das Gewicht auf das Standbein verlagert und das entlastete Bein mittels des Einsatzes der Unterarmstützen nach hinten gedrückt wird (s. viertes Video des Berichts der Tage 8,9). Während ich die Rechtsdrehung über meine "Schokoladenseite" recht entspannt absolvierte, trieb mir die Linksdrehung um 360° die Herzfrequenz trotz langsamer Bewegung ganz schön nach oben.
Die sogenannte Rückwärtsbewegung ergab sich danach aus der wechselseitigen Kombination von jeweils kurzen (gerade beschriebenen) Links- und Rechtsdrehungen. Damit konnte ich mich ohne großen Aufwand durchaus einen halben Meter nach hinten bewegen, um mich damit beispielsweise in die optimale Position zur Wand oder zum Stuhl zu bringen.
Der Termin zur Begutachtung meiner Trainingsfortschritte durch den MDK ist nun so nahe, daß wir zwei der nächsten Trainingseinheiten bei mir zuhause durchführen werden. Denn die Krankenkasse will den Einsatz meines "ReWalk Personal 6.0" im häuslichen Umfeld beurteilen lassen, obwohl diese Eingrenzung m. E. absolut sinnfrei ist. - Die Truppe soll sich wundern!
PS: Mir ist aufgefallen, daß ich bisher noch nicht beschrieben habe, wie der Laufvorgang initiiert wird. Während die Vorgehensweise beim Hinsetzen klar auf den Videos der entsprechenden Blogeinträge zu erkennen ist (bspl. auf dem zweiten Video des Berichts der Tage 10,11), kann man ein wichtiges Detail beim Starten des Gehens nicht oder nur bei ganz genauem Hinschauen im Video sehen. Nach Drücken der "Lauf"-Taste auf der Handgelenkssteuerung muß nämlich anschließend (innerhalb einer bestimmten Zeitspanne) das Gewicht auf das linke (Stand-)Bein verlagert werden, um danach mit einem minimalen "Rucken" aus der Hüfte heraus dem System das Signal zu geben, den ersten Schritt mit dem rechten Bein zu beginnen. Diese Abfolge ist fest vorgegeben, ein Starten mit dem linken Bein (für den ersten Schritt) ist nicht möglich.
Persönliches Empfingen: Beim Laufen hat sich mittlerweile meine Experimentierfreude zum Ermitteln der dafür optimalen Körperhaltung ausgezahlt. René mußte mich meist schon deutlich weniger bezüglich der Vorwärtsbewegung unterstützen. Bei der Konzentration auf das Anhalten aus dem Gehen heraus vernachlässigte ich manchmal jedoch die anderen notwendigen Bewegungen (wie z.B. seitliche Gewichtsverlagerung sowie die für den Vortrieb geeignete Körperhaltung oder das Setzen der Gehhilfen), so daß ich dann "aus dem Takt" kam. Auch der Anhaltvorgang selbst lief noch nicht immer wie gewünscht. Mit zunehmender Dauer der körperlichen Belastung schlichen sich Fehler ein, die ich bereits überwunden glaubte. Positiv: Sobald ich nach einer Ruhepause im Sitzen das Training fortsetzte, klappte es wieder deutlich besser.
Das Übungselement "Anlehnen an die Wand" mußte ich nicht besonders trainieren. Hierbei war es nur wichtig, den geeigneten Abstand der Füße (Fersen) zur Wand zu ermitteln, um nicht zu weit nach hinten zu kippen bzw. zu schräg an der Wand zu lehnen. Die dafür benötigten Bewegungsabläufe habe ich bereits mit dem Rückwärtskippen (und Wieder-in-den-Stand-drücken) zur Vorbereitung des Hinsetzens ausgiebig geübt (s.a. zweites Video des Berichts vom Tag 2).
Wesentlich anstrengender war für mich das Drehen im Stand. Dabei bewegt man den "Dreh"fuß, indem zunächst das Gewicht auf das Standbein verlagert und das entlastete Bein mittels des Einsatzes der Unterarmstützen nach hinten gedrückt wird (s. viertes Video des Berichts der Tage 8,9). Während ich die Rechtsdrehung über meine "Schokoladenseite" recht entspannt absolvierte, trieb mir die Linksdrehung um 360° die Herzfrequenz trotz langsamer Bewegung ganz schön nach oben.
Die sogenannte Rückwärtsbewegung ergab sich danach aus der wechselseitigen Kombination von jeweils kurzen (gerade beschriebenen) Links- und Rechtsdrehungen. Damit konnte ich mich ohne großen Aufwand durchaus einen halben Meter nach hinten bewegen, um mich damit beispielsweise in die optimale Position zur Wand oder zum Stuhl zu bringen.
Der Termin zur Begutachtung meiner Trainingsfortschritte durch den MDK ist nun so nahe, daß wir zwei der nächsten Trainingseinheiten bei mir zuhause durchführen werden. Denn die Krankenkasse will den Einsatz meines "ReWalk Personal 6.0" im häuslichen Umfeld beurteilen lassen, obwohl diese Eingrenzung m. E. absolut sinnfrei ist. - Die Truppe soll sich wundern!
PS: Mir ist aufgefallen, daß ich bisher noch nicht beschrieben habe, wie der Laufvorgang initiiert wird. Während die Vorgehensweise beim Hinsetzen klar auf den Videos der entsprechenden Blogeinträge zu erkennen ist (bspl. auf dem zweiten Video des Berichts der Tage 10,11), kann man ein wichtiges Detail beim Starten des Gehens nicht oder nur bei ganz genauem Hinschauen im Video sehen. Nach Drücken der "Lauf"-Taste auf der Handgelenkssteuerung muß nämlich anschließend (innerhalb einer bestimmten Zeitspanne) das Gewicht auf das linke (Stand-)Bein verlagert werden, um danach mit einem minimalen "Rucken" aus der Hüfte heraus dem System das Signal zu geben, den ersten Schritt mit dem rechten Bein zu beginnen. Diese Abfolge ist fest vorgegeben, ein Starten mit dem linken Bein (für den ersten Schritt) ist nicht möglich.
Freitag, 22. November 2019
Tag 17: Vom Laufen in den Stand
Inhalt: Nachdem das Laufen mit dem "ReWalk Personal 6.0" so gut klappt, daß ich auch längere Strecken ohne Anzuhalten bewältige, rücken die kleinen Details am Rande etwas mehr in den Vordergrund. Dazu gehört "der erste Schritt" inkl. der Synchronisation des Einsatzes der Unterarmstützen mit der Schrittbewegung, aber eben auch das Stehenbleiben aus der Bewegung. Während ich inzwischen beim Start die Koordination (meist) gut hinbekomme, muß ich unbedingt noch die Abläufe für das Anhalten üben. Daher konzentrierten wir uns neben dem Lauftraining diesmal besonders auf diesen Vorgang.
Persönliches Empfinden: Das Laufen wird nun immer flüssiger, und immer weniger muß ich über die einzelnen Bewegungen "nachdenken". Außerdem übernehme ich während des Laufens offensichtlich mehr und mehr auch die Vorwärtsbewegung. Jedenfalls signalisierte mir René, daß seine Schiebeunterstützung schon wesentlich geringer ausfällt. Mit einem gleichmäßigen Gehen kommt diese notwendige Richtungsbewegung bei entsprechender Körperhaltung vermutlich fast von ganz allein, denn eigentlich mache ich nichts spürbar anders.
Damit konnten wir uns auch der nächsten "Baustelle" widmen: dem Anhalten aus der Bewegung. Das erfolgt, indem man den Körper auf die Seite des nächsten Schrittes verlagert, BEVOR dieser dann ausgeführt wird. Dadurch "hackt" die Fußspitze beim anschließenden Ausführen der Schrittbewegung in den Boden und das Bein stoppt. (Beim Laufen ist es genau umgekehrt: Hier verlagert man den Körper immer auf das jeweilige Standbein und verschafft damit dem Schrittbein die notwendige Bewegungsfreiheit.) Soweit die absolut einleuchtende Theorie. Die praktische Umsetzung war jedoch so eine Sache, denn quasi während des Laufens mußte ich im Kopf umschalten und den zum Laufen komplett entgegengesetzten Ablauf einleiten. Selbst René hatte damit zunächst Probleme, als er mich beim Üben "fremdsteuerte". Erfreulicherweise bekamen wir jedoch noch in dieser Trainingseinheit grob den Bogen raus, obwohl ich das unbedingt weiter üben muß.
Inzwischen freue ich mich auf jede neue Trainingseinheit. Die Fortschritte sind nun von Mal zu Mal deutlich spürbar, und manchmal denke ich bereits darüber nach, mal mit dem Exoskelett und entsprechender Unterstützung durch meine Trainer im Freien "spazieren" zu gehen. Ich glaube, daß ich damit trotzdem nicht die schlechteste Figur machen würde ...
Persönliches Empfinden: Das Laufen wird nun immer flüssiger, und immer weniger muß ich über die einzelnen Bewegungen "nachdenken". Außerdem übernehme ich während des Laufens offensichtlich mehr und mehr auch die Vorwärtsbewegung. Jedenfalls signalisierte mir René, daß seine Schiebeunterstützung schon wesentlich geringer ausfällt. Mit einem gleichmäßigen Gehen kommt diese notwendige Richtungsbewegung bei entsprechender Körperhaltung vermutlich fast von ganz allein, denn eigentlich mache ich nichts spürbar anders.
Damit konnten wir uns auch der nächsten "Baustelle" widmen: dem Anhalten aus der Bewegung. Das erfolgt, indem man den Körper auf die Seite des nächsten Schrittes verlagert, BEVOR dieser dann ausgeführt wird. Dadurch "hackt" die Fußspitze beim anschließenden Ausführen der Schrittbewegung in den Boden und das Bein stoppt. (Beim Laufen ist es genau umgekehrt: Hier verlagert man den Körper immer auf das jeweilige Standbein und verschafft damit dem Schrittbein die notwendige Bewegungsfreiheit.) Soweit die absolut einleuchtende Theorie. Die praktische Umsetzung war jedoch so eine Sache, denn quasi während des Laufens mußte ich im Kopf umschalten und den zum Laufen komplett entgegengesetzten Ablauf einleiten. Selbst René hatte damit zunächst Probleme, als er mich beim Üben "fremdsteuerte". Erfreulicherweise bekamen wir jedoch noch in dieser Trainingseinheit grob den Bogen raus, obwohl ich das unbedingt weiter üben muß.
Inzwischen freue ich mich auf jede neue Trainingseinheit. Die Fortschritte sind nun von Mal zu Mal deutlich spürbar, und manchmal denke ich bereits darüber nach, mal mit dem Exoskelett und entsprechender Unterstützung durch meine Trainer im Freien "spazieren" zu gehen. Ich glaube, daß ich damit trotzdem nicht die schlechteste Figur machen würde ...
Dienstag, 19. November 2019
Tage 15, 16: Durchbruch beim Laufen
Inhalt: Wie schon bei den vorangegangenen Trainingseinheiten konzentrierten wir uns erneut auf die Laufübungen. Zu Beginn fand dazu die übliche "Aufwärmphase" mit dem Gleichgewichtstraining statt, außerdem das zum Hinsetzen benötigte (Vor- und) Zurückwippen des Körpers im Stand. Hier lief es bei den letzten Malen nicht immer perfekt. Beim anschließenden Laufen galt es für mich, das entsprechende Körpergefühl zu entwickeln, um die Bewegungen immer mehr selbst zu steuern bzw. zu kontrollieren. Aus dem Lauf in den Stand zu kommen, ist immer noch eine echte Herausforderung.
Persönliches Empfinden: Bereits die erste dieser beiden Trainingseinheiten brachte mir erhebliche Fortschritte beim Laufen. Allerdings verpatzte ich auch mal das Hinsetzen, so daß ich daraufhin noch einmal das Zurückwippen übte, mit dem dieser Vorgang eingeleitet wird. Ansonsten hatte ich am Ende dieses Tages den Eindruck, kurz vor dem Punkt zu stehen, an welchem man von einer flüssigen und weitgehend harmonischen Gangbewegung sprechen kann. Inzwischen benötige ich auch viel weniger Kraft für die einzelnen Übungen und kann damit viel länger und intensiver trainieren. Zum Hinsetzen am Ende eines Intervalls sind nämlich immer noch ausreichend Kraftreserven vonnöten.
Gestern bestätigte sich dann mein Eindruck des vorangegangenen Trainings. Mit Unterstützung von René lief ich nun etliche Male größere Strecken ohne Unterbrechung. Das war insofern wichtig, als das Laufgefühl eigentlich erst während dieser längeren Bewegungsintervalle geschult wird. Dabei konzentriert man sich nicht mehr auf die einzelnen Abläufe, sondern "automatisiert" die Bewegung auch im Kopf. Schlußendlich sollte es ja so sein, daß der Nutzer des Exoskeletts gar nicht mehr über das Laufen "nachdenkt". Dies jedenfalls würde dem realen Laufen als Fußgänger schon sehr nahekommen. Natürlich gab es während des Trainings auch einige lustige Szenen, als z.B. das Anhalten aus der Bewegung nicht wie gewünscht funktionierte und meine beiden Trainer mich wie einen wild gewordenen Stier bändigen, d.h. zum Stehen bringen mußten. Aber wir sehen das mit Humor, denn ganz gewiß werde ich das auch noch hinbekommen. Beim Anhalten sind eben nur etliche Einzelabläufe in anderer Reihenfolge zu aktivieren, als für das Laufen. Auch das muß im Kopf erst mal abgespeichert werden. Die Atmosphäre beim Training könnte derzeit nicht besser sein. Claudia, René und ich - wir sind ein Dreamteam!
Persönliches Empfinden: Bereits die erste dieser beiden Trainingseinheiten brachte mir erhebliche Fortschritte beim Laufen. Allerdings verpatzte ich auch mal das Hinsetzen, so daß ich daraufhin noch einmal das Zurückwippen übte, mit dem dieser Vorgang eingeleitet wird. Ansonsten hatte ich am Ende dieses Tages den Eindruck, kurz vor dem Punkt zu stehen, an welchem man von einer flüssigen und weitgehend harmonischen Gangbewegung sprechen kann. Inzwischen benötige ich auch viel weniger Kraft für die einzelnen Übungen und kann damit viel länger und intensiver trainieren. Zum Hinsetzen am Ende eines Intervalls sind nämlich immer noch ausreichend Kraftreserven vonnöten.
Gestern bestätigte sich dann mein Eindruck des vorangegangenen Trainings. Mit Unterstützung von René lief ich nun etliche Male größere Strecken ohne Unterbrechung. Das war insofern wichtig, als das Laufgefühl eigentlich erst während dieser längeren Bewegungsintervalle geschult wird. Dabei konzentriert man sich nicht mehr auf die einzelnen Abläufe, sondern "automatisiert" die Bewegung auch im Kopf. Schlußendlich sollte es ja so sein, daß der Nutzer des Exoskeletts gar nicht mehr über das Laufen "nachdenkt". Dies jedenfalls würde dem realen Laufen als Fußgänger schon sehr nahekommen. Natürlich gab es während des Trainings auch einige lustige Szenen, als z.B. das Anhalten aus der Bewegung nicht wie gewünscht funktionierte und meine beiden Trainer mich wie einen wild gewordenen Stier bändigen, d.h. zum Stehen bringen mußten. Aber wir sehen das mit Humor, denn ganz gewiß werde ich das auch noch hinbekommen. Beim Anhalten sind eben nur etliche Einzelabläufe in anderer Reihenfolge zu aktivieren, als für das Laufen. Auch das muß im Kopf erst mal abgespeichert werden. Die Atmosphäre beim Training könnte derzeit nicht besser sein. Claudia, René und ich - wir sind ein Dreamteam!
Dienstag, 12. November 2019
Tage 12-14: Intensivierung des Lauftrainings
Inhalt: Schwerpunkt der vergangenen drei Trainingseinheiten war das Lauftraining. Nach dem Aufstehen und wenigen Gleichgewichtsübungen übte ich sofort, d.h. mit noch frischer Kraft, das Laufen. Während ich mich auf das koordinierte Setzen der Unterarmstützen sowie die Körperhaltung konzentrierte, übernahm René beim Gehen immer noch den größten Teil der erforderlichen Gleichgewichtsverlagerung auf das Standbein.
Persönliches Empfinden: Wir sind in den Mühen der Niederung angekommen. Es kostet viel Arbeit und ein enormes Maß an Konzentration, die Bewegungen zu synchronisieren. Ein flüssiges Gangbild ist derzeit (leider) noch die Ausnahme. Allerdings klappt jetzt - so habe ich zumindest den Eindruck - der Ablauf des ersten Schrittes ganz gut. Dieser ist immer der schwierigste, weil dabei das Setzen der Unterarmstützen bei der Schrittbewegung initiiert und in den Ablauf eingetaktet werden muß. Dafür haben wir noch keine Vorstellung entwickelt, wie ich effektiv vom Laufen wieder in den Stand komme. Obwohl uns die theoretischen Abläufe klar sind, hapert es mit praktischen Umsetzung. Auch ein langer durchgehender Lauf ist derzeit noch die Ausnahme. Naja, und meine Körperhaltung ist unbedingt noch verbesserungswürdig - diese schwankt derzeit noch zwischen "zu weit hinten" und "zu weit vorn" (im Video beispielsweise lehne ich mich zu weit zurück). Das Setzen der Unterarmstützen ist deshalb auch meist zu hastig und dementsprechend suboptimal. Obwohl der Einsatz der Gehhilfen dann meist mit steigender Anzahl der Schritt besser wird.
Trotzdem kommt der Spaß beim Training nicht zu kurz. Inzwischen haben wir ein paar kurze, einprägsame Begriffe entwickelt, die bestimmte Situationen charakterisieren. Die Lustigsten sind:
- "Little Buddha": Mir ist das T-Shirt durch die Bewegung hochgerutscht, so daß der Bauch freiliegt. Claudia korrigiert das dann, während ich stillstehe.
- "Skispringer": Ich stehe im ReWalk zu weit nach vorn gebeugt und habe noch nicht (oder nicht mehr) den Gleichgewichtspunkt für den aufrechten Stand gefunden. Dadurch steigt natürlich auch die benötigte Kraft für das Ausgleichen mit den Unterarmstützen.
- "The Wrong Trousers" (Film mit Wallace & Gromit): Ich will mit dem ReWalk anhalten, aber wir bekommen den Übergang vom Lauf zum Stand nicht richtig hin, so daß ich mich immer noch (ungewollt) weiterbewege.
Persönliches Empfinden: Wir sind in den Mühen der Niederung angekommen. Es kostet viel Arbeit und ein enormes Maß an Konzentration, die Bewegungen zu synchronisieren. Ein flüssiges Gangbild ist derzeit (leider) noch die Ausnahme. Allerdings klappt jetzt - so habe ich zumindest den Eindruck - der Ablauf des ersten Schrittes ganz gut. Dieser ist immer der schwierigste, weil dabei das Setzen der Unterarmstützen bei der Schrittbewegung initiiert und in den Ablauf eingetaktet werden muß. Dafür haben wir noch keine Vorstellung entwickelt, wie ich effektiv vom Laufen wieder in den Stand komme. Obwohl uns die theoretischen Abläufe klar sind, hapert es mit praktischen Umsetzung. Auch ein langer durchgehender Lauf ist derzeit noch die Ausnahme. Naja, und meine Körperhaltung ist unbedingt noch verbesserungswürdig - diese schwankt derzeit noch zwischen "zu weit hinten" und "zu weit vorn" (im Video beispielsweise lehne ich mich zu weit zurück). Das Setzen der Unterarmstützen ist deshalb auch meist zu hastig und dementsprechend suboptimal. Obwohl der Einsatz der Gehhilfen dann meist mit steigender Anzahl der Schritt besser wird.
Trotzdem kommt der Spaß beim Training nicht zu kurz. Inzwischen haben wir ein paar kurze, einprägsame Begriffe entwickelt, die bestimmte Situationen charakterisieren. Die Lustigsten sind:
- "Little Buddha": Mir ist das T-Shirt durch die Bewegung hochgerutscht, so daß der Bauch freiliegt. Claudia korrigiert das dann, während ich stillstehe.
- "Skispringer": Ich stehe im ReWalk zu weit nach vorn gebeugt und habe noch nicht (oder nicht mehr) den Gleichgewichtspunkt für den aufrechten Stand gefunden. Dadurch steigt natürlich auch die benötigte Kraft für das Ausgleichen mit den Unterarmstützen.
- "The Wrong Trousers" (Film mit Wallace & Gromit): Ich will mit dem ReWalk anhalten, aber wir bekommen den Übergang vom Lauf zum Stand nicht richtig hin, so daß ich mich immer noch (ungewollt) weiterbewege.
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